Goethe in Italien"Goethe in der Campagna" - Gemälde des Goethe-Freundes Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, 1786 Warum ging Goethe nach Italien? Die Reise Goethes war eine Art Flucht. Die Arbeit als Minister in Weimar hatte seine literarische Kreativität blockiert. Er fühlte die Notwendigkeit eines radikalen Tapetenwechsels. Italien, genauer gesagt das klassische Italien der griechisch-römischen Kultur, war schon seit der Kindheit sein Traum gewesen, und er hoffte, dass eine solche Umgebung zu seiner künstlerischen Wiedergeburt führen würde. Er bereite diese Flucht im Geheimen vor, niemand sollte wissen, wann und wohin er abreisen würde. Am 3. September 1786, um 3 Uhr in der Nacht, fuhr er mit der Postkutsche ab, ohne sich von irgendjemandem verabschiedet zu haben. Anfangs reiste Goethe unter falschem Namen, er wollte nicht erkannt werden. Er wollte Italien genießen, ohne jemandem darüber Rechenschaft ablegen zu müssen. Für lange Zeit wusste niemand, wo er war, weder seine Mutter noch seine engsten Freunde hatten Nachrichten von ihm