Diese Beobachtungstürme, auch Warten genannt, standen etwa ein bis zwei Kilometer außerhalb der Stadtund waren meist einfache runde Türme von etwa 10 bis15 Metern Höhe und vier bis fünf Metern Durchmesser. In den Turm gelangte man durch eine Tür, die sichoft in der Höhe des 2. Stockwerks befand, sodass mannur mit einer beweglichen Leiter hineinkam, die manbeim Anrücken eines Feindes einziehen konnte. Manche Warten waren auch von einer äußeren Ringmauerumgeben, die zusätzlichen Schutz vor Angriffen bot. Über die Frankfurter Warten schreibt Cohausen:Frankfurt a. M. suchte sich längere Zeit ohne ordentliche Warten zu behelfen, indem es junge Burschen auf geeignetstehende hohe Bäume steigen ließ, um die Gegend zuüberschauen oder indem es (1415), ehe das Vieh ausgetrieben wurde, in den Wald vor Sachsenhausen,gleichsam als wollten sie Holz lesen, alte Weiber patrollieren ließ. - Dann entschloss man sich doch, auf derSachsenhäuser Seite eine hölzerne Warte zu errichten,auf der 1396 ein Knecht und 1411 ein Büchsenschützewachte. Sie wurde 1425 abgebrochen, nachdem man1413 eine Steinwarte gebaut hatte... Endlich errichteteman die noch bestehende Sachsenhäuser Warte im Jahr1471... Außer dieser Warte hat Frankfurt noch 3 andere:die Galgen- (1414), die Bockenheimer (1434) und dieFriedberger Warte (1476)."1 Dortmund z. B. hatte sieben Warttürme, die Tag undNacht bewacht wurden. An der Spitze jedes Turmesbefand sich eine Stange, an der der Turmwächtereine Fahne hochziehen konnte, die von den Türmernin der Stadt gesehen werden konnte. Nachts zog derWächter bei der Annäherung eines Feindes daran einedicke eiserne Hohlkugel hoch, die viele Löcher hatte.Hier hinein steckte man leicht brennbares Material undzündete es bei Gefahr an.